Mittwoch, 28. Mai 2008

Nokias N-Gage ärgert Kunden

Aktivierungscodes von Spielen nicht übertragbar

Mit dem N-Gage will Nokia bei mobilen Spielern punkten
Espoo - Das Spielehandy N-Gage http://www.n-gage.com/ von Nokia sorgt derzeit für einige Verärgerung bei seinen Nutzern. Wie BBC News berichtet, ist der Stein des Anstoßes dabei die fehlende Möglichkeit, einmal erworbene Spiele nach einem Gerätewechsel auch auf einem anderen Nokia-Mobiltelefon nutzen zu können. Es sei nicht einzusehen, warum Nokia ein Spiel für immer auf ein Gerät sperren wolle. Der Mobiltelefonhersteller müsse dies schleunigst ändern, so die Kritik aus Nutzerkreisen. Für Proteste hat in diesem Zusammenhang auch die Kommunikationspolitik Nokias gesorgt. So seien derartige Nutzungsbeschränkungen nur allzu gut in den Terms & Conditions der N-Gage-Seite versteckt. Erst ein entsprechender Beitrag auf der Webseite All About N-Gage http://www.allaboutngage.com/ habe einem Großteil der Nutzer die Augen in dieser Hinsicht geöffnet.

Die fehlende Übertragungsmöglichkeit von Spielen zu anderen Nokia-Geräten sei "eine schlechte Idee für alle Beteiligten, für die N-Gage-Plattform insgesamt, die Spieler-Community und für Drittentwickler", heißt es auf der Seite. Es sei nur schwer zu verstehen, welche Hintergedanken Nokia mit einer solchen Strategie verfolge. Der mittlerweile aufkeimende Ärger in den Reihen der N-Gage-Spieler sei vollkommen berechtigt. Der Mobiltelefonhersteller müsse schleunigst auf die Kritik reagieren, um weitere Aufregung zu vermeiden. Dies sehen die Nutzer genauso. "Das muss sich bald ändern. Den Kopf in den Sand zu stecken reicht nicht, um die Meinung der Leute zu verändern", fordert ein N-Gage-Spieler im offiziellen Forum. Für einige Aufregung sorgt vor allem die mangelhafte Aufklärung über diese doch wesentliche Einschränkung von Seiten Nokias. Zum Zeitpunkt des Kaufs seien nur sehr wenige Nutzer wirklich darüber im Bilde, kritisiert der Nutzer.

Nokia untermauert hingegen seine bisher praktizierte Strategie. "Unsere Linie lautet, dass die Aktivierungscodes des N-Gage nur auf dem Gerät funktionieren, auf dem sie das erste Mal verwendet worden sind", betont das Unternehmen. Diese harte Linie sei notwendig, um dem zunehmenden Problem der Piraterie vorzubeugen. "So wie bei jeder Art digitaler Medien besteht auch hier ein potenzielles Piraterierisiko, dem wir mit unserer Strategie entgegentreten wollen. Unsere Geschäftspartner müssen den ihnen rechtsmäßig zustehenden Anteil an den Einnahmen unserer Plattform erhalten", argumentiert der Mobiltelefonhersteller. Die zur Nutzung von N-Gage-Spielen benötigten Aktivierungscodes würden nur dann erneut herausgegeben, wenn ein User sein Gerät reparieren lassen muss.

Mit dem N-Gage hatte Nokia im Oktober 2003 den Versuch gewagt, die Funktionalität eines Mobiltelefons mit der einer mobilen Handheld-Spielkonsole zu vereinen. Eine Neuauflage des Spielehandys wurde daraufhin des Öfteren verschoben bis schließlich im vergangenen Monat das N-Gage 2.0 auf den Markt kam. Diese Weiterentwicklung des ursprünglichen Geräts soll in Verbindung mit einem breiten Spieleangebot die Nutzer wieder zunehmend für die mobile Spieleplattform begeistern. Rund 30 Titel, die direkt auf das Gerät heruntergeladen werden können, stehen derzeit laut eigenen Angaben zur Verfügung.

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